Der Zauber zwischen den Seiten – Christina Caboni (Verlag blanvalet)
„Der Zauber zwischen den Seiten“ ist ein Buch, das in zwei Epochen spielt. Zum einen begleiten wir Sofia in der heutigen Zeit, zum anderen lernen wir die Geschichte von Clarice Mitte des 19. Jahrhunderts kennen.
Sofia ist unglücklich verheiratet und im Begriff, aus ihrer Ehe auszubrechen, als sie durch Zufall in einem Antiquariat auf ein Buch stösst, welches ihr Interesse weckt. Zwar ist dieses Buch in keinem sehr guten Zustand, doch sie liebt den Schriftsteller und ist außerdem vertraut mit der Kunst des Buchbindens. Da der Buchhändler ihr das Buch schenkt, begibt sie sich schon bald daran, dem Buch einen neuen Glanz zu schenken. Doch beim Lösen des alten Einbandes fällt ihr ein Schriftstück in die Hände, welches offensichtlich bei Erscheinen des Buches vom damaligen Buchbinder dort versteckt worden ist. Sofia ist sehr erstaunt, als sie dieses Schriftstück liest und feststellt, dass das Buch damals von einer Frau namens Clarice von Harmeln gebunden wurde. Sie beginnt, sich mit der Geschichte dieser Frau zu befassen.
Clarice ist eine junge Adelige, die, als ihre Eltern versterben, zu Verwandten nach Wien ziehen muss. Unglücklich mit ihrem Schicksal hat sie jedoch durch Zufall eine Geheimtür entdeckt, durch die sie in eine Buchbinderwerkstatt gelangt. Der dortige Meister nimmt sie zeitweilig auf und bringt ihr die Kunst des Buchbindens bei. Doch Clarices Glück ist nicht von langer Dauer, ihr Onkel will sie schnellstmöglich verheiraten, um an Clarices Vermögen zu gelangen.
Die Autorin springt sehr geschickt zwischen den beiden Epochen und den Geschichten der Frauen hin und her. Sie verbindet die Schicksale der beiden durch Zufälle, wie sie vielleicht tatsächlich geschehen könnten. Sofias Suche nach den beiden anderen hoffentlich existierenden Büchern, die Clarice ebenfalls gebunden haben soll, ist mit einer spannenden Handlung umwickelt. Sie lernt einen jungen Mann kennen, der ihr nicht nur bei der Suche behilflich ist, sondern auch Gefühle für sie entwickelt.
Die Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben. Sofias Verzweiflung durch das Zerbrechen ihrer Ehe, Tomasos Wut über die Handlungen seines Stiefvaters, Clarices Angst vor der Zukunft – als Leser erlebt man diese Gefühle mehr als deutlich mit. Nicht nur einmal konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt den Fortgang der Geschichte erleben wollte. Die Autorin hat es außerdem geschafft, die sprachlichen Unterschiede des 19. und des 21. Jahrhunderts darzustellen. Auch die geschichtlichen Hintergründe und die Unterschiede der Rolle der Frau in beiden Jahrhunderten ist deutlich nachvollziehbar.
An der ein oder anderen Stelle des Buches bleibt dem Leser Platz für eigene Gedanken und Überlegungen. Man kann genügend eigene Phantasie einfließen lassen, wie es zu der ein oder anderen Situation gekommen sein mag.
Der Hauptteil von Sofias Geschichte spielt in Rom, hier hat die Autorin sehr schön prominente Plätze eingearbeitet. Wer also schon mal in Rom war, wird sicherlich die ein oder andere Stelle wiedererkennen.
Mein Fazit: ein Roman mit Tiefgang, Spannung und einer gut dosierten Portion Liebe. Von mir gibt es sehr gern 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!
ISBN: 978-3-7341-0584-5
Erscheinungszeitraum Mai bis Oktober 2018
Diese Rezension ist mit dem Zusatz #Werbung gekennzeichnet, da mir das Rezensionsexemplar von blanvalet im Zusammenhang mit einem Gewinnspiel zugesandt wurde. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt meiner Rezension, Danke an den Verlag fuer die Zusendung des Exemplares.
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