Linsen, Spätzle und Arsen: Ländlekrimi (Schwabencops 2) – Heiko Kohfink

Im „Goldenen Hirsch“ genießt die Polizeicrew der örtlichen Polizeiwache den Wochenausklang beim Stammtisch, als am Nebentisch der etwas unbequeme Otto Vögele tot zusammenbricht. Ausgerechnet über Ernies Spezialität, Linsen mit Spätzle. Schnell stellt die Gerichtsmedizin fest, dass Vögele keines natürlichen Todes gestorben ist. Mit einer Portion Arsen ist großzügig nachgeholfen worden. Da man das verdächtige Gift in Ernies Küche gefunden hat, steht schnell der erste Tatverdächtige fest.

Die Polizeicrew, bestehend aus Lukas, Martin, Inga und Lizzi, die wir alle bereits aus dem ersten Krimi kennen, sieht sich vor der Aufgabe, den Mord an Vögele aufzuklären. Wie bereits im ersten Buch greift der Autor zur typisch schwäbischen Mundart, wenn zwei Urschwaben sich unterhalten. Aber keine Bange, auch als Nichtschwabe versteht man, was gesagt wird. Wir dürfen die vier bei ihren Ermittlungen begleiten, besuchen mit ihnen die spielsüchtige Nichte, die besorgte Haushälterin und landen zufällig auch bei dem Anwalt, den die Schwabencops bereits mal im Visier hatten. Mit viel Wortwitz und Humor geleitet uns der Autor durch die Geschichte. Denkt man, man hat eine Idee, wer der tatsächliche Mörder sein könnte, gibt es eine neue Wendung in der Geschichte, weil es neue Ermittlungsergebnisse gibt.
Auch wenn es sich bei diesem Buch um einen Krimi handelt, gibt es neben reichlich Spannung auch eine riesige Portion Humor. Sogar die Liebe findet ein kleines Plätzchen im Buch (aber nein, es gibt keine ellenlangen romantischen Szenen). Manche Szenen wurde etwas überspitzt dargestellt, doch die sind für mich ein bisschen wie das Salz in der Suppe.

Auch wenn es sich um den zweiten Band der Schwabencops handelt, kann man dieses Buch unabhängig vom ersten Band lesen. Die Figuren lernt man schnell kennen und Vorkenntnisse aus dem ersten Band benötigt man nicht.

Von mir gibt es von Herzen gern fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

Voll behämmert: Jobchaoten (Voll-Chaoten 1) – Heiko Kohfink

Alexander hat sein FSJ und seine Ausbildung beendet und beginnt seinen neuen Job in einer Behindertenwerkstatt. Zu seinem Glück (oder auch manchmal Unglück) bekommt er eine Wohnung im zugehörigen Haus mit Wohnungen für die Arbeitnehmer gestellt. Schon dort erwarten ihn skurrile Nachbarn, die ihn nicht nur einmal fast in den Wahnsinn treiben. Auch seine Arbeitskollegen haben ihre Eigenheiten und Macken.

In humorvollen Episoden beschreibt der Autor die ersten Erfahrungen von Alexander an seinem neuen Arbeitsplatz. Egal ob es der autovernarrte Kollege ist, der Kollege, der grundsätzlich vor der Arbeit einen Plausch haben muss oder der, der einen liebenswerten Sprachfehler hat. Sie alle sind amüsant und ein bisschen überspitzt gezeichnet. Doch gerade das macht das Buch zu einem Lesevergnügen, bei dem man nicht grübeln, sinnieren oder bangen muss. Neben den Geschichten mit den Kollegen und Nachbarn passieren Alexander selbst auch allerlei witzige Begebenheiten, bei denen es manchmal schon fast in Richtung Slapstick geht. Die Szenen sind so gut beschrieben, dass man das Gefühl hat, als stiller Beobachter mittendrin zu stehen.

Dieses Buch lässt sich leicht lesen und ist ein wunderbarer Zeitvertreib für den Feierabend oder ein gemütliches Wochenende. Diesen Roman möchte ich all denen ans Herz legen, die gerne mal nicht nur schmunzeln sondern auch laut lachen mögen, wenn sie lesen. Wer Wert auf tiefsinnige Literatur legt, sollte diesen Roman lieber nicht lesen, aber allen anderen sei er guten Gewissens ans Herz gelegt.

Von mir gibt es für dieses Lesevergnügen fünf Sterne und ich freue mich schon auf die Folgebände!

Heuballenmafia: Ländlekrimi – Heiko Kohfink

In einem beschaulichen Dörfchen auf der schwäbischen Alb gibt es einen Mord – sowas ist den beiden Kommissaren dort noch nicht untergekommen, schließlich passiert in diesem Dörfchen sonst nicht viel. Für Eisele ist es sogar der erste Mord überhaupt. Mit Feuereifer begeben sich Lukas Eisele und Martin Wagner also an die Aufklärung. Schließlich ist der Tote ein Bewohner des Dorfes und die beschauliche Ruhe soll schnell wieder hergestellt werden.

Eisele und Wagner sind mir vom ersten Moment an ans Herz gewachsen. Ein Schwabe und ein Hamburger, der schon seit langer Zeit auf der Alb lebt sind eine interessante Kombination. Gemeinsam haben sie interessante Ideen, um den Mord aufzuklären und schnell wird auch der erste Verdächtige festgenommen. Ich habe an dieser Textstelle nicht nur schmunzeln, sondern laut lachen müssen, so herrlich ist sie gelungen. Überhaupt ist der ganze Roman gespickt mit humorvollen Szenen und witzigen Dialogen. Natürlich kommt auch der spannende Anteil nicht zu kurz, immerhin handelt es sich bei diesem Buch um einen Krimi. Besonders die Irrungen und Wirrungen rund um die Ermittlungsarbeiten sind herrlich in Worte gefasst. Denkt man, man hat endlich die Lösung gefunden, ergibt sich wieder eine neue Möglichkeit. Was der so gar nicht italienische Pizzabäcker, der fahrradfahrende Anwalt und Hugo damit zu tun haben? Das wird natürlich nicht verraten!

Und ja, die Mafia spielt auch eine Rolle – irgendwie …

Dieser Roman ist nicht nur örtlich an der schwäbischen Alb angesiedelt, auch jede Menge schwäbische Sprachwendungen und Gewohnheiten haben ihren Platz gefunden. Für mich haben sich die schwäbischen Begriffe von selbst erklärt, wer jedoch nicht alles versteht, braucht sich keine Gedanken zu machen. Am Ende des Romans sind alle wichtigen Worte nochmal „übersetzt“.

Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und gebe für diesen wunderbaren Krimi von Herzen gern fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Und ich hoffe, dass es von Heiko Kohfink noch viel mehr Romane über die beiden Ermittler gibt – schließlich haben sie Zuwachs in der Polizeistation bekommen…