Bloody Marry Me: Sammelband – M. D. Hirt
Vampire gibt es – diese Meldung in den Nachrichten überrascht die Kunststudentin Holly und ihre Freundin Alice. Während Alice fasziniert von dieser Tatsache ist, hat Holly Angst vor dieser Spezies und möchte eigentlich nichts mit ihnen zu tun haben. Doch wie der Zufall es will: sie muss mehr oder weniger freiwillig die gefeierte Band „Bloody Mary“ auf ihrer Tour begleiten – und diese Band besteht aus vier mehr oder weniger charismatischen Vampiren. Irgendwann merkt Holly jedoch, dass Vampire durchaus freundlich und überaus charmant sein können. Es kommt, wie es kommen muss – zwischen dem Sänger Ray und ihr entwickelt sich eine zarte Beziehung, die in eine in Las Vegas unter Alkoholeinfluss geschlossenen Ehe mündet. Doch da sich mittlerweile echte Liebe zumindest von Hollys Seite aus entwickelt hat, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Der Autorin ist eine überaus amüsante, mit vielen spannenden Wendungen gespickte Urban-Fantasy-Reihe gelungen. Während in den ersten Bänden noch sehr viel in der tatsächlich existierenden Welt stattfindet, werden die Leser später auch in die nicht existente Vampirstadt Vistren entführt. Und man erfährt, dass es nicht nur Vampire, sondern auch Werwölfe und Hexen gibt, die ganz normal zwischen den Menschen leben. Doch zwischen diesen außergewöhnlichen Spezies herrscht leider nicht nur eitel Sonnenschein – und irgendwann findet Holly sich mitten in den Querelen zwischen den Wesen wieder.
Holly ist eine sehr sympathische, manchmal jedoch arg naive Protagonistin, die mir wirklich ans Herz gewachsen ist. Ray scheint zunächst ein arroganter Schnösel zu sein, verändert sich jedoch im Laufe der Geschichte sehr positiv. Was mir sehr gut an der Reihe gefallen hat: die Charaktere verändern sich durch die Erlebnisse und werden auch schonmal von Sympathen zu Unsympathen. Neben Holly und Ray sind mir besonders Hekate und Solaire sehr ans Herz gewachsen, die beiden sind durch und durch sympathisch und bleiben es auch durch die ganze Geschichte hindurch.
Bei manchen Charakteren wünsche ich mir eine Fortsetzung der Geschichte – mich interessiert zum Beispiel brennend, wie es mit Alice weitergeht.
Durch unglaublich viele Plottwists ist es der Autorin gelungen, die Spannung über alle sechs Bände zu erhalten. Immer wieder wird der Leser überrascht durch eine Wendung, die man so nicht erwartet hätte. Das macht die Serie zu einem absoluten Lesevergnügen, dem ich von Herzen gern fünf Sterne gebe und eine Leseempfehlung ausspreche für alle, die einen nicht wirklich typischen Vampirroman lesen wollen. Natürlich trinken die Vampire hier auch Blut und können nicht in die Sonne – die klassischen Klischees werden also bedient – aber sie haben Alternativen gefunden, mit denen es sich gut leben lässt. Wer weiß? Und diese Alternativen lassen den Leser glauben, es könnte sich tatsächlich mal so oder so ähnlich abspielen.