Oleanderblüte auf Mallorca – Corinna Kohfink

Sophie ist eine Schönheit, wie sie im Buche steht. Doch diese Schönheit steht ihr oft im Weg, zu oft sind Männer nur auf ihr Äußeres fixiert. Deshalb hat sie beschlossen, vorerst keinen Mann mehr an sich ranzulassen. Doch also sie zu Doros Hochzeit nach Mallorca kommt, stellt sie eine gewisse Anziehungskraft zu Javier fest, dem Hotelier und Freund von Doro, bei dem sie und ein Teil der anderen Hochzeitsgäste einquartiert ist. Auch Javier interessiert sich sofort für Sophie, wird von ihr jedoch letztendlich vehement abgewiesen.
Doro wäre jedoch nicht Doro, wenn sie nicht auch bei den beiden wieder Amor spielen würde. Allerdings bekommt sie von Sophie einen Riegel vorgeschoben, die mit ihrer sofortigen Abreise droht, sollte Doro sich einmischen. Ob Doro das so auf sich sitzen lässt?
Aber Sophie hat ihre Fühler bereits nach einem anderen Mann ausgestreckt. Erik, ein deutscher Schmuckhändler, der schon lange auf Mallorca lebt, ist ihr nämlich durch und durch sympathisch.

Wieder einmal ist der Autorin ein wundervoller Liebesroman gelungen. Die meisten Protagonisten kennt man bereits aus den vorherigen „Doro spielt Amor“-Bänden und es fühlt sich an wie ein Wiedertreffen mit alten Bekannten. Besonders gefreut habe ich mich über die Entwicklung von Javier. Der war mir nämlich in den anderen Bänden eher unsympathisch, doch in diesem Buch entwickelt er sich zu einem sehr sympathischen Mann mit tollen, bisher versteckten, Eigenschaften. Unaufgeregt erzählt Corinna Kohfink die Geschichte rund um Sophie und Javier, ohne langweilig zu werden, Plotttwists sorgen für die nötige Spannung.

Ich habe mich, wie bereits bei den vorherigen Bänden, wunderbar unterhalten gefühlt. Die Reise nach Mallorca habe ich in Gedanken wieder mitmachen können, und da viele Schauplätze (Doros Haus, die kleine Wohnung, das Hotel) immer wieder vorkommen, ist es ein Gefühl, wie nach Hause zu kommen. Das Buch ist unabhängig lesbar und in sich abgeschlossen, ich empfehle jedoch, die anderen Bände vorab zu lesen, weil die Geschichte ein kleines bisschen aufeinander aufbauen bzw. auf Ereignisse angespielt wird, die bereits in vorherigen Büchern Thema waren.
Von mir gibt es von Herzen gern fünf Sterne und eine gern gegebene Leseempfehlung.

2 Familien, 1 Liebe und 0 Bock auf Patchwork – Corinna Kohfink

Nadine, die wir schon als Nebencharakter aus „Liebeszaudern in Neuseeland“ kennen, kehrt nach einer Scheidung mit ihrer Teenagertochter Sara von Amerika nach Deutschland zurück. Sara, sowieso schon genervt aufgrund des Umzugs, protestiert und meckert über alles und jeden. Eine typische Teenagerin. Als Nadine dann auch noch einen Mann kennenlernt und sich in ihn verliebt, ist Sara endgültig sauer auf ihre Mutter. Auch die Kinder von Tobias haben ein Problem mit der neuen Liebe ihres Vaters. Es kommt, wie es kommen muss, die Kids verbünden sich gegen ihre Eltern…

Dieser Roman ist der Autorin wieder gut gelungen. Sie schildert in spannenden Szenen, dass das Leben mit Teenagern und besonders in Patchworksituationen nicht einfach ist. Trotz aller Probleme gibt es immer wieder amüsante Episoden und spannende Twists. Besonders gelungen finde ich die Idee, wie Nadine und Tobias letztendlich eine Lösung für ihre Probleme finden. Man merkt, dass Corinna Kohfink selbst Mutter ist und selbst Erfahrung im Bereich Patchwork hat. Lebensnah und mit viel Humor bindet sie ihre Erfahrungen in den Roman ein.

Wer ein Buch sucht, in dem nicht immer alles weichgespült ist, in dem man die Protagonisten auch mal schütteln möchte, in dem man in der Geschichte versinken kann, bei dem aber auch der Humor nicht zu kurz kommt und das ein oder andere Mal laut lachen muss, der sollte hier zugreifen. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Auch wenn Nadine und andere Figuren bereits aus anderen Büchern der Autorin bekannt sind, kann man das Buch unabhängig lesen. Man benötigt keine Vorkenntnisse, denn die wichtigen Infos hat die Autorin perfekt in die Geschichte eingeflochten.

Von mir gibt es von Herzen kommende fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

 

Liebeszaudern in Neuseeland – Corinna Kohfink

Tammy und Jonas sind seit ein paar Jahren schon allerbeste Freundin. Tammy geht sogar so weit, dass sie Jonas als ihren Wunschbruder bezeichnet, den sie in der Realität nicht hatte. Neben vielen anderen Gemeinsamkeiten teilen sie die Liebe zu Neuseeland. Da beide nach ihrem Studium noch Zeit bis zum Jobbeginn haben, beschließen sie, die lang ersehnte Reise nach Neuseeland anzutreten und dort mehrere Wochen durch die Gegend zu reisen.

Wir dürfen die beiden bei ihren Reisevorbereitungen und vor allem auch auf ihrer Reise begleiten. Sie harmonieren wunderbar und sind als Protagonisten sehr sympathisch. Schnell stellen sie fest, dass sie auf ihrer Reise immer wieder den ein oder anderen Weggefährten begegnen, die Begegnungen sind mal schöner und mal nicht so schön. Schnell bemerkt man als Leser, dass Jonas tiefere Gefühle für Tammy hegt, die diese jedoch nicht zu erwidern scheint. Schließlich ist sie auf der Suche nach der großen Liebe, von der sie hofft, sie in Stefan oder Tobias zu finden.

Manchmal hätte ich Tammy gern schütteln mögen. Ab und an war sie doch sehr naiv und blind. Jonas hat mir da wirklich leid getan. Die Autorin hat es immer wieder geschafft, mich neugierig zu halten, wie Tammy die nächste Situation in Angriff nimmt und regelt. Und immer wieder bin ich überrascht von den Wendungen gewesen. Neben der tollen Story haben mir die Beschreibungen Neuseelands ausgesprochen gut gefallen. Man merkt, dass Corinna Kohfink selber schon dort war und sich beim Schreiben des Buches nochmal intensiv mit dem Thema, verschiedenen Reiserouten und den unterschiedlichen Abenteuern beschäftigt hat. Immer wieder habe ich diverse beschriebene Landschaftspunkte gegoogelt, und immer wieder habe ich mich dabei ertappt, wie ich in Gedanken selber diese Reise gemacht habe.

Mein Fazit: ein rundum gelungenes Buch. Es ist das erste der Autorin, das merkt man auch ein bisschen am Schreibstil, aber es ist definitiv lesenswert! Was mir gut gefallen hat: Tammy, Jonas und Eva finden Platz in weiteren Büchern der Autorin. Ich habe dieses Buch zwar als letztes gelesen, aber das war kein Problem, da die Handlungen komplett in sich abgeschlossen sind und man die restlichen Figuren nicht kennen muss, um die Bücher eigenständig zu lesen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin die Geschichte ca. Anfang der 2000er angesiedelt hat und die damaligen Gegebenheiten berücksichtigt hat: nicht jeder hatte da schon ein Handy, Telefonleitungen wurden noch freigehalten und navigiert wurde anhand von Straßenkarten (und viele andere Kleinigkeiten mehr).

Ich gebe also von Herzen gern fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Küss keinen Frosch, denn es könnte ein Prinz sein – Corinna Kohfink

Die Psychotherapeutin Eva kennen wir bereits aus „Hitzewallungen im Kühlschrank“. In diesem Roman bekommt sie nun endlich ihren Auftritt. In ihrem Beruf ist sie sehr erfolgreich, aber privat läuft es nicht glücklich. Ein Ereignis von vor zig Jahren macht ihr zu schaffen, doch sie mag mit niemandem darüber reden. Nur eines ist für sie glasklar, sie möchte nie wieder eine Beziehung und sie möchte nie wieder einen Mann lieben. Doch dann läuft ihr Klaus Frosch über den Weg. Er ist ihr sofort sympathisch, sie fühlt eine besondere Bindung zu ihm und er macht ihr einen Vorschlag, den sie nicht ablehnen kann. Doch dann kommen für Eva Gefühle ins Spiel und alles wird kompliziert.

Auch dieser Roman ist, wie alle Romane der Autorin, wieder tiefgründig, ohne ernst und humorlos zu sein. Wir dürfen eine Frau in der Mitte des Lebens begleiten, erfahren über ihre Ängste und Probleme und erleben mit, wie sie es schafft, sich nach und nach zu öffnen. Ein Urlaub mit Unbekannten in Griechenland hilft ihr dann endgültig, zu ihren Sorgen zu stehen.

Die Autorin hat wieder eine unglaublich realitätsnahe Geschichte geschrieben. Viele der Probleme kommen einem so oder so ähnlich bekannt vor. Die Lösung der Probleme hat mir manches Mal ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Überhaupt finde ich die Randfiguren wieder toll gezeichnet. Gern würde ich von der Urlaubsgesellschaft eigene Romane lesen, so interessant sind sie in diesem Roman schon angezeichnet. Gefallen hat mir auch, dass bekannte Figuren aus „Hitzewallungen“ wieder aufgetaucht sind, aber keinen raumgreifenden Platz eingenommen haben. So lässt sich dieser Roman auch ohne Kenntnisse gut lesen.

Von mir gibt es wieder fünf wohlverdiente Sterne. Corinna Kohfink schafft es immer wieder aufs Neue, mich mit ihren Büchern zu begeistern.

 

Mails, Dates und das Flattern der Chatterlinge – Corinna Kohfink

Kann man über Datingportale im Internet tatsächlich den Mann fürs Leben finden? Diese Frage stellt sich Caro, nachdem ihre Ehe nach 15 Jahren den Bach runtergegangen ist. Nachdem sie zunächst ihr Leben wieder sortiert, indem sie umzieht und mit ihren beiden Jungs in einen neuen Lebensabschnitt startet, stellt sie fest, dass sie nicht auf ewig Single bleiben möchte. Doch wo lernt man einen Mann kennen? Im Internet! Schließlich gibt es zahlreiche Datingportale. Gesagt – getan. Caro meldet sich auf einem der Portale an und stellt schnell fest, dass sich hinter vielen Profilen keine Traumprinzen, sondern Frösche befinden. Ihre Liste, wir ihr zukünftiger Partner sein bzw. nicht sein soll, wird immer länger. Natürlich bleibt es nicht immer nur bei Mailkontakten, sondern es folgen Treffen und sogar kürzere Beziehungen.

Corinna Kohfink schildert ihre Suche, die in groben Zügen tatsächlich so stattgefunden hat, in amüsanten Episoden. Oft zittert man mit, ob denn der aktuelle Dating-Partner das hält, was sein Profil verspricht. Sie nimmt den Leser mit in spannende Mailwechsel, aufregende Telefonate und Bauchflattern hervorrufende Treffen – aber auch auf Treffen, die so dermaßen in die Hose gehen, dass man unwillkürlich mitleidet. Letztendlich findet Caro ihren Traumprinzen – den Mann, denn die Autorin Corinna auch in der Realität geheiratet hat. Und hier kommt für mich der Twist, der das Buch so besonders macht. Ich kannte die Autorin schon durch diverse Bücher, Mailwechsel und durch eine Lesung via Zoom. Durch das Buch habe ich das Gefühl, dass ich sie noch viel besser kennenlernen durfte. Sie gibt wundervolle Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Das i-Tüpfelchen für mich war ein reales Foto am Ende des Buches, ein Hochzeitsfoto, das sie und ihren jetzigen Mann zeigt. Durch das Buch hatte ich das Gefühl, auch ihn irgendwie schon zu kennen. Durch dieses Bild ist das ganze Buch nochmal authentischer und ehrlicher, auch wenn es in Romanform geschrieben ist und sicherlich auch einige fiktionale Stellen hat.

Mir hat dieses Buch unglaublich viel Freude bereitet und ich bedanke mich für diesen Lesegenuss. Natürlich gibt es fünf glänzende Sterne und eine Leseempfehlung nicht nur für Singlefrauen, die auf der Suche nach der Liebe ihres Lebens sind.

Hitzewallungen im Kühlschrank – Corinna Kohfink

Direkt vorab: nein, das Buch ist kein Ratgeber für wechseljahregeplagte Frauen und auch keine Schmonzette mit ältlichen Damen. Im Gegenteil, dieses Buch ist ein Roman, der es in sich hat!

Die 42jährige Laura muss feststellen, dass ihr Leben an einem Wendepunkt steht. Ihr Mann hat sie für eine deutlich jüngere Frau verlassen und in ihrem Job habt eine Sprache und Mentalität Einzug gehalten, mit der sie nicht klarkommt. Schnell findet sie jedoch einen neuen Job, der genau auf sie zugeschnitten ist, wäre da nicht ihr Chef, der ihr mit Blicken deutlich macht, dass er nichts von ihr hält – auf zwischenmenschlicher Ebene. Dass sie fachlich auf einer Wellenlänge sind, wird schnell klar. Laura tut sich schwer damit, dass ihr Chef sich so widersprüchlich verhält, doch da sie von Beginn an ein gutes Verhältnis zu fast allen Kollegen hat, bleibt sie in diesem neuen Job und hofft, dass sich das Verhältnis zu ihrem Chef irgendwann ändert. Hinzu kommt, dass ihr Chef sie nicht wirklich kalt lässt.

Corinna Kohfink ist mit diesem Buch ein wunderbar warmer Roman gelungen. Ich habe ihn von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Die Charaktere gefallen mir sehr gut. Ich mochte vor allem, dass die Protagonistin nicht nur auf sich selber schaut, sondern auch das Wohl ihrer Mitmenschen im Sinn hat. Herrlich, wie sie ihren beiden Kollegen zum Glück verhilft.

Natürlich kann nicht immer alles glatt gehen – auch in diesem Buch gibt es Wendungen, die unerwartet kommen. Was mir jedoch sehr gut gefallen hat: es gab keinen Twist in der Hinsicht. dass sie zusammenkommen, sich wieder trennen und dann wieder zueinander finden, wie man es in so vielen Büchern liest. Gerade wenn man weiß, dass es ein Happy End geben wird (das hat sich die Autorin auf die Fahne geschrieben), mag ich es, wenn es recht geradlinig geht, die Twists dafür aber an anderen Stellen auftauchen. Und das tun sie!

Von mir gibt es für diesen Lesegenuss hochverdiente fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

 

Orangenblüte auf Mallorca (Doro spielt Amor 3) – Corinna Kohfink

Direkt zum Einstieg eine Empfehlung: zwar sind alle „Doro spielt Amor“-Bände in sich abgeschlossen und einzeln lesbar, doch speziell für diesen dritten Teil empfehle ich zunächst die Lektüre der beiden anderen Bücher.

Silke kennen wir bereits aus den Vorgängerbänden. Sie ist eine in sich gekehrte junge Frau, die ein Geheimnis zu verbergen scheint. Sie geht nicht gern unter Leute und verbirgt ihr Aussehen gern hinter einer Baseballcap und einer verspiegelten Sonnenbrille. Außerdem erzählt sie nichts über sich, und versucht bei gesellschaftlichen Ereignissen, möglichst unscheinbar zu sein. Doch Doro wäre nicht Doro, würde sie nicht wieder eine Chance zum Verkuppeln wittern, als ihr Stiefsohn Philipp sie und Hajo auf Mallorca besuchen kommt. Schnell wird klar, dass Doro versucht, Silke und ihn zu verkuppeln.

Silke ist zunächst auch recht angetan von Philipp und fühlt sich, für sie völlig ungewohnt, zu ihm hingezogen. Doch so ganz kann sie auch bei ihm zunächst nicht zur Ruhe kommen.

Dieser Roman ist der mit Abstand dramatischste dieser Reihe. In Rückblenden begleiten wir Silke vom Kennenlernen Konstantins bis zu ihrer Ankunft auf Mallorca. Der Leser erfährt, welch schrecklichen Erlebnisse Silke durchmachen musste. Doch mit Philipp hat sie zum ersten Mal eine Person an ihrer Seite, der sie so viel vertrauen kann, dass sie ihn um Hilfe bittet.

Silke kennen wir schon aus den Vorgängerromanen und immer schon habe ich mich gefragt, welches Geheimnis sie umgibt. In diesem Buch nun löst die Autorin Silkes Geschichte in einem unglaublichen Spannungsbogen auf. Man spürt fast Silkes Flashbacks und zittert mit ihr, man fühlt sich aber zugleich auch mit Silke bei Philipp geborgen, der als wunderbar uneigennütziger, empathischer Mann dargestellt ist. Fast könnte man meinen, so einen Mann gäbe es nicht (doch, gibt es!). Er ist ein Mann, der sich behutsam mit Silke und ihrer Geschichte auseinandersetzt und die Geduld zeigt, die er ihr verspricht.

Natürlich begegnen wir auch liebgewonnenen Personen aus den beiden Vorgängerbänden, schließlich sind die Figuren alle auf irgendeine Art und Weise miteinander verwoben. Doro gefällt mir nach wie vor extrem gut und ich hoffe, sie darf noch viel mehr Menschen verkuppeln. Sollte dieser Band eigentlich der letzte Doro-Band sein, stellt die Autorin im Nachwort in Aussicht, dass es doch noch einen vierten Band geben könnte. Ich hoffe es sehr, denn sie und auch Hajo und die anderen sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Von mir gibt es für dieses Lesevergnügen hochverdiente fünf Sterne. Dieses Buch ist kein „weichgespülter“ Liebesroman sondern kommt, wie schon der Untertitel sagt, mit einer gehörigen Portion Drama und Spannung daher, die mir zwischendurch den Atem stocken ließ. Doch die Autorin verspricht für ihre Liebesromane stets ein Happy End – so war es also auch hier. Wie in allen ihren Romanen hat sie sich übrigens wieder, das merkt man gut, intensiv mit den angesprochenen Themen beschäftigt und behandelt diese mit dem nötigen Respekt. Eine kleine Triggerwarnung möchte ich aussprechen: wer Probleme mit häuslicher Gewalt hat, sollte genau abwägen, ob er dieses Buch liest.

Kirschblüte auf Mallorca – Corinna Kohfink

Teresa kann es ihrer Mutter nie recht machen. Nie ist sie gut genug, immer meint ihre Mutter, sie sei besser als ihre Tochter – in allen Lebenslagen. Als Teresa dann auch noch feststellen muss, dass ihre Mutter doch weiß, wer ihr Vater ist, obwohl sie das immer verleugnet hat, beschließt sie, aus ihrem alten Leben auszubrechen. Sie nimmt sich ein Sabbatical und fliegt nach Mallorca, um ihren Vater ausfindig zu machen. Dass sie bei Doro wohnen kann, ist das Beste, was ihr passieren konnte. Denn Doro hat nicht nur eine Idee, wie sie ihren Vater finden kann, sondern auch schon wieder Amors Pfeile parat, um eine neue Beziehung zu stiften.

Teresa ist eine unglaublich sympathische Protagonistin, der man sofort anmerkt, wie sie unter der Situation mit ihrer Mutter leidet. Sie fühlt sich zerrissen und erst, als sie sich schlau macht, dass ihre Mutter eine Narzisstin par excellence ist, kann sie Frieden mit sich selbst schließen und lernen, sich selber zu lieben. Eine große Hilfe sind ihr ihre neuen Freunde auf Mallorca, die sie so nehmen, wie sie ist. Wäre da nur nicht Benjamin, der jeglichen Kontakt mit (gleichaltrigen) Frauen kategorisch ablehnt und ihr sehr deutlich zeigt, was er von ihr hält. Doch Benjamin ist von Doro quasi „zwangsverpflichtet“ worden, Teresa bei der Suche nach ihrem Vater zu helfen. Auch Ricardo, Benjamins Vater, befürwortet dieses Unterfangen.

Wieder einmal merkt man, wie gut die Autorin für ihre Romane recherchiert. Nicht nur die Settings ihres Romans auf Mallorca sind so wunderbar beschrieben, dass man das Gefühl hat, vor Ort zu sein. Auch die Problematik des Themas „Narzissmus“ ist sehr gut dargestellt. Am Ende des Romans finden sich sogar Websites, auf denen eventuell Betroffene sich informieren können.

Doch natürlich ist der Roman nicht traurig und schwermütig, wie es auf den ersten Blick vielleicht klingen mag. Im Gegenteil. Corinna Kohfink führt uns mit einer heiteren Gelassenheit durch die Geschichte und beschert dem Leser das von ihr versprochene Happy End. Besonders gut gefallen hat mir, dass neben Doro auch andere alte Bekannte aus der Serie auftauchen. Jule hatte ich schon in ihrem eigenen Roman sehr ins Herz geschlossen und auf die Geschichte von Silke bin ich schon sehr gespannt. Doro scheint die nämlich als nächstes „Verkupplungsopfer“ auserkoren zu haben. Ich bin also jetzt schon gespannt auf den nächsten Teil dieser Serie.

Auch wenn das Buch der zweite Teil der „Doro spielt Amor“ – Serie ist, lässt sich jeder Roman auch ohne Vorkenntnisse abgekoppelt lesen. Für das wieder tolle Lesevergnügen gebe ich von Herzen gern fünf glänzende Sterne und eine von Herzen kommende Lesseempfehlung.

Tür an Tür mit Mr Depp – Corinna Kohfink

Alice liebt ihren Laden, das Wunderland, den sie von ihrer verstorbenen Oma geerbt hat und nun weiterführt, indem sie hochwertige Handwerkskunst verkauft. Im Laden nebenan führt die beste Freundin ihrer Oma, Dorothea, ein Wollgeschäft. Dorothea ist Alice eine gute Freundin und Ratgeberin geworden. Umso bedrückender ist es für Alice, als Dorothea ihr eines Tages eröffnet, zu ihrer großen Liebe auszuwandern und den Laden zu verkaufen. Ausgerechnet an einen gutaussehenden, fußballbegeisterten Mann – genau diese Sorte Männer sind Alice von Kindheit an ein Graus. Etwas Gutes kann sich hier wohl nicht entwickeln.

Der Autorin ist mit diesem Roman eine herrliche Geschichte gelungen. Alice ist eine sehr sympathische Protagonistin, auch wenn ich sie manchmal gern durchgeschüttelt hätte. Ihre Vorliebe für langweilige Männer und ihr Hass gegenüber allen gutaussehenden Männern ist schon fast krankhaft. Und dann übernimmt auch noch diese Spezies Mann den Laden ihrer großmütterlichen Freundin. Bereits zu Beginn dieser Geschichte musste ich ein paar Mal herzhaft lachen, so herrlich sind die Beschreibungen der gegensätzlich wirkenden Häuserfronten, und die sich entwickelnden Geschichten.
Corinna Kohfink ist es gelungen, einen durch und durch authentischen Roman zu schreiben. Fast möchte man nach Tübingen reisen, um die beiden Läden zu suchen, so gern würde ich mich dort aufhalten. Auch die Nebenfiguren, allen voran Alices Freundinnen und ihr Bruder.
Natürlich entwickelt sich im Laufe der Story eine Liebesgeschichte und es kommt schließlich auch zu einem Happy End. Aber bis es dahin kommt, gibt es einige unvorhersehbare Wendungen, die mich oft haben schmunzeln lassen. John hätte ich gern zwischendurch in den Arm genommen und ihn für seine Geduld gelobt.

Von mir gibt es wohlverdiente fünf Sterne und eine Leseempfehlung. Wer außerdem mehr von Doro lesen möchte, dem sei „Mandelblüte auf Mallorca“ ans Herz gelegt. (Hier geht’s zu meiner Rezension)

 

Mandelblüte auf Mallorca – Corinna Kohfink

Jule ist eine erfolgreiche Anwältin, die kurz vor ihrem vierzigsten Geburtstag steht. Gemeinsam mit Kolleginnen führt sie eine Kanzlei und mit ihrem Lebensgefährten ist sie schon seit 5 Jahren zusammen. Und trotzdem ist sie nicht glücklich. Immer öfter hat sie das Gefühl, etwas in ihrem Leben passt nicht. Sie sucht sich die Hilfe einer Psychologin, die sie zum Nachdenken anregt und die letztendlich der Auslöser dafür ist, dass Jule über eine Auszeit nachdenkt, die sich schließlich auf Mallorca auch nimmt.

Mit Jule ist der Autorin eine sehr sympathische Protagonistin gelungen. Hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, allen alles perfekt zu machen und selber mal abzuschalten, nimmt sie eine Auszeit auf Mallorca, wo sie bei der quirligen 87jährigen Doro und ihrem 10 Jahre jüngeren Hajo eine Einliegerwohnung mietet. Schnell lernt sie einige Nachbarn und Freunde der Vermieter kennen. Während sie Paul zunächst nicht wirklich mag, ist sie Javier sofort verfallen, entspricht der doch dem Idealbild ihres Traummannes. Auch die Nebenfiguren sind der Autorin wunderbar gelungen. Paul ist der Aussteiger, wie er im Buche steht, Javier der joviale Hotelbesitzer, der wahrscheinlich jede Frau um den Finger wickeln kann.

Ich habe es genossen, Jules Entwicklung und ihre Gedankengänge zu lesen. Oft habe ich mich in ihr wiedergefunden. Ein bisschen Zwiebel ist aber wohl jeder von uns (wer das Buch liest, versteht, was ich meine). Manchmal hätte ich sie schütteln mögen, weil sie das Offensichtliche nicht sieht, bei ihrer Diskussion mit ihren Eltern hätte ich ihr gern auf die Schulter geklopft.

Neben der Geschichte rund um Jule, der sich anbahnenden Liebesgeschichte und dem herzigen Leben von Doro und Hajo haben mir die Beschreibungen der Gegend unglaublich gut gefallen. Ich vermute, die Autorin war selber an den Schauplätzen der Geschichte und kennt sich mit mallorcinischen Spezialitäten gut aus, so wunderbar, wie sie sie beschrieben hat. Man hat beim Lesen das Gefühl, selber vor Ort zu sein, die Mandelblüte zu sehen, die Tapas zu schmecken, die Seifen zu riechen. Heißt: ich habe mich durch das Buch sehr gut unterhalten gefühlt und geben herzlich gern fünf Sterne und eine Leseempfehlung.