Ein echt perfekter Frühling in St. Agnes – Bettina Reiter
Nach den furchtbaren Geschehnissen in St. Agnes flüchtet Amanda nach Dublin, um dort Karriere in ihrem absoluten Traumjob in der Bank zu machen. Schließlich will sie auch darüber hinwegkommen, dass auch ihre Liebe zu Finley keine Chance hat. Doch der Job in Dublin verändert Amanda, sie wird eine kalte, herzlose Geschäftsfrau.
Ein Großteil dieses Buches spielt zwar nicht in St. Agnes, trotzdem begleiten uns die liebgewonnenen Personen der vorangegangenen Bücher. Minnie spielt immer noch Armor und ein Paar, von dem man es nicht erwartet hätte, findet nach Jahrzehnten endlich zueinander. Natürlich haben auch Annie, Emma, Rose, Jeremy und all die anderen netten Bewohner von St. Agnes ihren Platz im Buch gefunden.
Bei diesem vorerst letzten Teil der Jahreszeiten-Serie habe ich manchmal verständnislos den Kopf geschüttelt. Am liebsten hätte ich Finley manchmal ordentlich die Meinung gegeigt. Amanda hätte ich gern geschüttelt. Sie hat sich zwischendurch zu einer durch und durch unsympathischen Frau entwickelt, aber Bettina Reiter hat es hervorragend geschafft, den Bogen zu der „alten“ Amanda zu finden. Ich habe mit ihr mitgelitten und geweint, habe sie aber zwischendurch auch verflucht, weil sie so furchtbar egoistisch geworden ist.
Besonders berührt haben mich Hobbs und Hund. Und ich habe mich gefreut, wieder etwas von Gwydeon zu lesen.
Es ist der Autorin hoch anzurechnen, dass sie vier Bücher geschrieben hat, die unterschiedlicher nicht sein können und trotzdem so viel gemeinsam haben. Auch wenn alle vier Bände in sich abgeschlossene Geschichten sind, empfiehlt es sich, die Bücher in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen, da sich vieles dann erst wirklich erschließt. Besonders gut gefallen hat es mir, dass Geschichten, die in einem der vorherigen Bände passiert sind, in diesem vierten Band aus anderer Sicht erzählt werden. Das hat dem Roman nochmal einen besonderen Pep verliehen.
Außerdem haben mich die Schilderungen der Landschaft Cornwalls begeistert. So sehr, dass ich ein neues Wunschreiseziel auf meine Liste der zu besuchenden Orte gesetzt habe. Man merkt, wie sehr sich die Autorin mit der Landschaft und der Geschichte rund um St. Agnes auseinandergesetzt hat. Viele Orte habe ich gegoogelt, weil ich sie interessant fand – und ich war überrascht, wie gut mein Bild im Kopf zum tatsächlichen Landschaftsbild passt.
Auch bei diesem Buch gebe ich von Herzen gern eine Leseempfehlung. War Band 3 eher schwermütig, überwiegt in diesem vierten Band die Liebe und der Humor wieder.