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Liebe reicht doch erst mal – Mia Leoni

Juliana ist Studentin und furchtbar chaotisch. Das Studium ist Nebensache, das Leben mit all seinen Facetten ist dagegen viel spannender. Aus ihrer letzten WG ist sie rausgeflogen und auch Freundin Jenny kann sie nicht auf Dauer in ihrer Studentenbude beherbergen. Was für ein Glück, dass in einer anderen WG ein Zimmer frei wird. Zu ihrem Entsetzen muss sie jedoch feststellen, dass ihr Vermieter ihr letzter One-Night-Stand war. Doch der scheint trotz allem nicht abgeneigt, ihr das Zimmer zu überlassen. Was aber wird die Mitbewohnerin Sara sagen, wenn sie von Julis „Beziehung“ zu Yan erfährt? Wird sie eifersüchtig sein?
Das Buch beginnt wie ein klassischer Liebesroman, wie man ihn schon oft gelesen hat. Amüsant, chaotisch, der Weg ist vorherbestimmt. Denkt man. Bis man hinter die Kulissen schaut. Bis Juli von Yans großem Geheimnis erfährt. Und die chaotische Juli verwandelt sich in eine völlig andere – sehr sympathische – Frau. Mia Leoni hat hier einen Charakter entwickelt, wie ich ihn so nie erwartet hätte. Diese Protagonistin ist durch und durch gut gelungen, der Verlauf des Buches hat mir fast den Atem genommen. Und dann, wenn man denkt, jetzt weiß man aber wirklich, wie sich alles entwickelt, gibt es neue Wendungen, die wieder den Atem nehmen.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, sie haben mir bisher immer wirklich gut gefallen. Das hier besprochene ist in meinen Augen jedoch mit Abstand ihr bester Roman. Die Figuren sind durchweg sympathisch (ja, auch Yans Eltern entwickeln sich positiv), die Geschichte ist fulminant und der Schreibstil grandios. Mia Leoni hat es geschafft, mich mit dieser Geschichte absolut zu fesseln. Neben der großen Portion Liebe gibt es auch sehr viele nachdenkliche Themen im Buch, Themen, über die wir uns im Alltag viel zu wenig Gedanken machen. Vielleicht bekommt der ein oder andere Leser einen Impuls, über das Thema, das unterschwellig das Buch beherrscht, ein wenig mehr nachzudenken.
Vielen Dank für diesen Pageturner, dem ich von Herzen gern fünf strahlende Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung gebe.

Leoni