Inselträume und Meer – Anja Saskia Beyer
Dieses Buch ist der zweite Band der „… und Meer“-Reihe. Diesmal geht’s um Josy, die den Laden „Inselträume und Meer“ führt. Sie verkauft Delphinwatching-Touren, Touren ins Gebirge und sie führt ein kleines Café mit selbstgebackenem Schokokuchen. Doch irgendwer versucht, ihr das Geschäft kaputtzumachen. Denn seit einiger Zeit sind die Delphine weg und die negativen Bewertungen im Internet häufen sich. Das hat zur Folge, dass kaum noch Kunden kommen und Touren buchen. Auch das Café, das immer schon nur als Nebengeschäft laufen sollte, rentiert sich so nicht mehr. Ein Verdacht keimt in ihr auf – jemand vertreibt die Delphine bewusst. Aber wer und warum?
Mitten in ihren Überlegungen trifft sie auf ihre erste große Liebe, Eric, der sich ausgerechnet auf der Insel eine neue Existenz mit einer Schokoladenmanufaktur aufbaut. Trotz aller Bedenken stimmt sie einer Geschäftsbeziehung zu, in der Hoffnung, dass Erics Schoki-to-go ihrem Café wieder Aufschwung gibt. Aber reicht es für mehr als eine Geschäftsbeziehung?
Und weil Josy noch nicht genug Probleme hat, taucht auch noch ihre Mutter mit ihrem neuesten Lover auf. Ihre Mutter, die sie noch nie auf der Insel besucht hat, und deren Besuch sie aktuell eigentlich so gar nicht gebrauchen kann.
Der Autorin ist es wieder wunderbar gelungen, einen Roman zum abtauchen zu schreiben. Durch die verschiedenen Probleme ergeben sich verschiedene Handlungsstränge, die es nicht langweilig werden lassen, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Man möchte schnell wissen, wie es weitergeht und wie sich die einzelnen Geschichten auflösen. Natürlich tauchen auch die Besitzerinnen der anderen „… und Meer“-Läden auf, die wir bereits im ersten Band kennenlernen durften. Sie stehen Josy freundschaftlich zur Seite und es macht Spaß, ihre Empathie, Zuneigung zueinander und ihren Frauenpower zu lesen. Gemeinsam entwickeln sie eine Strategie, wie sie Josy helfen können.
Mit Josy hat Anja Saskia Beyer wieder eine tolle Frauenfigur geschrieben, die mit beiden Beinen im Leben steht und trotzdem ab und an zweifelt. Dadurch wirkt sie realistisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Josys Mutter hingegen erschien mir am Anfang des Romans sehr unsympathisch. Hier hat es die Autorin jedoch geschafft, die Figur einer Wandlung zu unterziehen, sodass sie am Ende des Buchs nett und sympathisch wirkt. Auch die Wandlung einiger anderer Figuren ist gut gelungen.
Wie man es aus ihren Büchern gewohnt ist, hat Anja Saskia Beyer wieder tolle Landschaftsbeschreibungen und leckere, ortstypische Spezialitäten eingebaut. Und wie immer wecken diese Dinge die Reise- und Backlust. Dank der angefügten Rezepte kann man sich auch tatsächlich ein Stück des Buches quasi nach Hause holen und nachbacken.
Für mich ist dieser Roman wieder rund und gelungen. Er ist zwar der zweite Teil einer Reihe, lässt sich jedoch sehr gut unabhängig vom ersten Teil lesen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und von Herzen gern fünf Sterne!
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